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Anonym.


Lebensgeschichte eines Deutschen Holländers nach ausgestandenen Glücks- und Unglücksfällen zu Wasser und zu Lande von ihm selbst beschrieben. Mit einem Titelkupfer (I.G. Fridrich del. et sculp.). Regensburg, verlegts Johann Leopold Montag 1775. Front., Titel, 316 S. [recte: 314; Ss. 152/153 übersprungen].. Halblederband mit Rückenschild und -vergoldung. 0 €
Erste Ausgabe (Hayn /G. IV,81f. "Selten!"; nicht bei Ullrich). - Teils etwas fleckig.
Inhaltlich kaum bekannte, in der Tradition der Robinsonaden stehende Abenteuergeschichte, von der ich in Bibliothekskatalogen Exemplare nur in Berlin (Staatsbibliothek) und Regensburg (Universitätsbibliothek) nachweisen kann. Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mannes, Kleontes, Sohn eines hessischen Kaufmanns in Amsterdam, der nach dem Tod des Vaters durch Gutgläubigkeit und die Schlechtigkeit des Hauspersonals sein Vermögen verliert, zu einer Seereise aufbricht und, nachdem das Schiff in einem Sturm untergegangen ist, an die Küste einer unbekannten Insel gespült wird. Das eigentlich Interessante an der schlichten und in ihrem Verlauf eher konventionellen Geschichte ist, daß für den Gestrandeteten nun in gewisser Weise ein Leben im Schlaraffenland beginnt. Man fragt sich unwillkürlich, wer das alles essen soll, wenn er fast täglich Mengen von Essen heranschafft wie "49 Eyer, 8 große und 13 mittlere Fische, 8 wilde Enten und 3 Gänse" (S.40). Überhaupt ist das Aufzählen von Gegenständen und Lebewesen eine Leidenschaft des Autors. Zwar dräuen immer wieder Gefahren, wie z.B. von einer Horde "eckelhafter" Affen, aber wunderbar taucht irgendwo Hilfe auf, wie in diesem Fall von einem Rudel äußerst netter Löwen. Dem Helden geht es immer besser, er wird immer reicher, findet eine gute Frau und Freunde, segelt unbeschadet der Angriffe von Piraten und anderer Mißhelligkeiten wieder heimatlichen Gefilden zu und zieht zum Schluß die Lehre: "Können die Fügungen des Himmels wohl wundervoller seyn? So gelinget es nur dem Redlichgesinneten. Darum sey und bleibe tugendhaft, die Belohnung kommt gewiß." Der Eindruck ist stark, daß ein hungerleidender Autor sich selbst und seinem Publikum Mut zuspricht. Deshalb wäre sicherlich eine Untersuchung der sozialen Umstände der Entstehung des Romans interessant unter Einbeziehung weiterer ähnlicher Drucke des Verlegers, möglicherweise Seitenstücke des vorliegenden.
 
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