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Anonym.


Erscheinungen und Träume am Ende des 18ten Jahrhunderts. Ein großes Trauerspiel in Ifflandscher und Kotzebuescher Manier. Nebst einen Prolog. Germanien (Leipzig,, Rein) 1799.. 80 S.. Halblederband mit Rückenvergoldung. 480 0 €
Erste Ausgabe (Weller, Druckorte 1, S.179; Hayn/G. IV,160: "Selten und sehr amüsant!"). - Unbeschnitten. Teils etwas stockfleckig, Titel etwas gebräunt.
Sehr seltene, scharfe Satire in dramatisierter Form. Über den Autor können wohl nur Vermutungen angestellt werden (s.u.). "Der Schauplatz ist in der ganzen Welt, die Handlung in der Manier von GOETHEns Göz von Berlichingen." (S.4). Handelnde Personen im Prolog sind KOTZEBUE und IFFLAND, die bei Tee und Schokolade in Ifflands Garten vor dem Potsdamer Tor sich über den tieferen Grund ihrer Arbeit austauschen ("Das ist die Pointe! Geld!"). In drei Akten ("Erscheinungen") treten dann lebende politische Größen in Szenen auf, in denen exemplarisch die Gründe für den traurigen Zustand Europas deutlich werden. Orte der ersten Erscheinung sind Rastatt, Rom, Berlin, Paris, Wien; der zweiten London, Glogau (die GRÄFIN LICHTENAU und MUTTER ENKE), Malta, St.Petersburg, Konstantinopel und Stans/Schweiz; der dritten schließlich der Kongreß zu Pillnitz und Ägypten. Als Epilog folgen dann die "Träume", deren Schauplatz das Elysium ist, wo sich die "Schatten" FRIEDRICH II. CATHARINA II., JOSEPH II. und FRIEDRICH WILHELM II. zu dem Geschehen äußern, was in einer (ironisch gemeinten ?) Prophezeiung Friedrichs von dem "goldenen Zeitalter" Deutschlands gipfelt ("... dann wird ein allgemeiner Friede Deutschland beglücken, und die Fürsten werden weise, gerecht und tugendhaft sein. Keine Klage von Bedrückung, Ungerechtigkeit oder Despotie wird mehr ertönen; verderbliche Kriege werden nur als Kunde barbarischer Völker noch in Zeitungen aufbewahrt werden ..."). Hayn/G. weisen auf eine 62seitige Schrift des gleichen Jahres hin "Deutschlands Schicksal am Ende des 18ten Jahrhunderts! Ein grosses republikanisches Trauerspiel ...": "Das Werkchen scheint mit [der vorliegenden] Schrift inhaltlich, wenigstens theilweise, identisch zu sein." Dies ist lt. Kaldewey, Lese-Kabinett 13, 86 bzw.74 nur der enger gesetzte zweite Druck des vorliegenden. Kaldewey vermutet als Verfasser ANDREAS RIEM "oder Umkreis". Dem widerspricht unter Hinweis auf GV 1700-1910 Bd.95,S.8 M.Maaser: "Das ... irrtümlich Riem zugeschriebene Drama Erscheinungen ... stammt von Louis Sébastien Mercier." (in K.H.L.Welker [Hrsg.]. Andreas Riem. Ein Pfälzer ... Stuttgart 1999, S.39). Maaser irrt bei der Zuschreibung an Mercier aber mit Sicherheit. Das zitierte Gesamtverzeichnis nennt die Übersetzung von Merciers "Les Songes et visions philosophiques" ( dt. "Erscheinungen und Träume. Von Mercier und einigen Teutschen Gelehrten". vgl. Fromm 17399), in erster dt. Übersetzung 1791 erschienen. Kaldeweys Hinweis auf Andreas Riem kann also nicht außer acht gelassen werden. Allerdings scheinen mir verschiedene Indizien eher auf einen Berliner (wie JULIUS VON VOSS) hinzudeuten.
 
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