---

---

Schink, Johann Friedrich.

Ueber Brockmanns Hamlet. Dem Herrn Bibliothekar Reichard zu Gotha gewidmet. Berlin,, bey Arnold Wever 1778.. Titel, Ss. 5 - 70.. Rautierter Halbleinenband (um 1830) mit Rückenvergoldung. 0 €
Erste Ausgabe (Goedeke IV,911,9). - Kleiner Stempel a.d. Titel, etwas stockfleckig. Ohne die Ss.3/4, die vermutlich ein Zwischentiel sind, ein substantieller Textverlust ist nicht ersichtlich.
J.F.Schink (Magdeburg 1755–1835 Sagan) studierte von 1773 - 1776 Theologie in Halle. Sein Interesse galt jedoch ganz dem Theater, er "lebte ... für Theater und Dramaturgie" (Goedeke). Die erste seiner theoretischen Schriften zum Theater ist die vorliegende Kritik der Darstellung des Hamlet durch den in dieser Rolle zum "Star" gewordenen J.F.H.BROCKMANN. Schinks Lob für dessen Kunst wird begleitet von kritischen Anmerkungen, die Figurenpsychologie und Darstellungskunst grundsätzlich berühren. Polemisch-satirisch hatte Schink im gleichen Jahr schon in seinem "Marionettentheater" (vgl. Bl. 0559) die Mängel des zeitgenöss. deutschen "Sturm und Drang"-Theaters angegriffen. Er fordert von den Schauspielern genaue Kenntnis des Stücks und der darstellerischen Erfordernisse in jeder Szene und wirft auch Brockmann vor, gelegentlich mehr für die Ränge als im Sinne Shakespeares zu agieren. Die Haltung Schinks war "ganz dem ästhetischen und philosophischen Programm der Berliner Aufklärung verpflichtet ... Diese Ausrichtung gilt für seine dramatischen Werke wie für seine zahlreichen theatergeschichtlichen und theoretischen Schriften, die nicht zuletzt wegen ihrer Synthese von Dramaturgie und Schauspielpraxis von historischer Bedeutung sind (Über Brockmanns Hamlet)" (Killy 10,246).
 

 

Anmerkung: Um die Dateien zu speichern, können Sie mit der rechten Maustaste (Mac: CTRL-Klick) auf den Link klicken und aus dem sich öffnenden Menu "Ziel speichern unter .." wählen.

 

Antiquariat  |  Bücher  |  Archiv  |  Kontakt