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Arvelius, Martin Heinrich.


Gedichte. Mit einer gestochenen Titelvignette (C.G.GEYSER sc.). Leipzig,, bey Paul Gotthelf Kummer 1794.. (7) Bll., 284 S. . Weißer Pappband d.Zt. mit handschriftl. Rückenschild. Dies teils abgerieben; etwas berieben. 0 €
Erste Ausgabe (Goedeke V,400,11.,3). - Titel mit schwachem Feuchtrand, sonst nahezu fleckfrei.
Sehr selten, ich kann nur nur zwei Exemplare nachweisen (StaBi Berlin; Goethe-Slg. der Königl. Bibl. Stockholm). M.H.Arvelius (Reval 1760 – 1799 Klein-Goldenbeck) besuchte die Domschule zu Reval, studierte dann in Leipzig Jura. Nach seiner Rückkehr nach Reval bekleidete er verschiedene öffentliche Ämter, wurde 1797 Sekretär des Gouverneurs von Petersburg, FR.W. GRAF BUXHÖWDEN. Als dieser 1798 bei Zar PAUL I. in Ungnade fiel und ins Exil ging, wurde Arvelius für einige Monate inhaftiert. Literarisch machte er sich zuerst 1784 durch die Herausgabe einer kurzlebigen Zeitschrift "Die Liefländische Iris" bekannt, 1793 veröffentlichte er eine „dramatische Posse“ "Kein Platz im Gasthofe". In den 80er Jahren lieferte er mehrere Beiträge für KOTZEBUE’s "Für Geist und Herz", lebte auch eine Zeitlang in dessen „Gesellschaft“ (S.87 Anm.) und war von Anfang an als Autor und Darsteller für dessen Revaler Liebhaber-Theater tätig, wie den zahlreichen lokal- und literaturgeschichtlich interessanten Anmerkungen zu den vorliegenden Gedichten zu entnehmen ist. In dem Abschnitt „Theater-Reden“ findet sich der „Prolog bey Eröfnung der Liebhaber-Bühne in Baltischport“. Etliche der Gedichte, sind an namentlich genannte Personen gerichtet, darunter SOPHIE ALBRECHT, aber auch solche wie „Bey Werthers Grabe“. Diese WIELAND gewidmeten Gedichte sind Arvelius’ letzte Veröffentlichung, was vermutlich mit eben dieser überschwenglichen Widmung zusammenhängt. Anfang Dezember 1794 hatte Arvelius Wieland ein „splendides Dedicationsexemplar“ (Böttiger) mit der Bitte um wohlwollende Besprechung zugesandt. Wieland hatte das Buch „seiner Bibliothek ohne weiteres einverleibt“ (ders.), die Besprechung aber vergessen. Als Arvelius im August aus Karlsbad kommend (wo er übrigens GOETHE angesprochen und auch diesem ein gewidmetes Exemplar überreicht hatte; vgl. Ruppert 827 mit Abdruck der Widmung) nach Weimar kam, sprach er bei Wieland vor. Dieser, der die Gedichte nur jetzt und flüchtig gelesen hatte, ließ sich zu einem schriftlichen Lob hinreißen (abgedruckt bei: O.Clemen. Drei Wielandbriefe. Vgl. Günther/Zeilinger 186). Als die Gedichte dann von ALXINGER in der ALZ verrissen wurden, widersprach dem Arvelius in einem veröffentlichten Brief an die Herausgeber mit wörtlichen Zitaten aus dem Schreiben Wielands. Der wiederum mußte sich von Alxinger fragen lassen, wie er solche Gedichte loben könne. Wieland war empört über die eigenmächtige Veröffentlichung und stellte den Hergang im Januarstück des "Teutschen Merkur" dar. Arvelius war damit nachhaltig kompromittiert und „nahm sich sein Unglück so zu Herzen, daß er melancholisch wurde und darüber starb.“ (Böttiger. Vgl. ausführlich: Starnes, Wieland Bd.II, 395 u.ö. und Bd.III, S.4).
 
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