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Michaelis, Johann Benjamin.


Poetische Werke. Erster Band [d.i. alles, was erschien]. Gies[s]en,, bey Johann Christian Krieger 1780.. LVI, 288 S.. Marmorierter Pappband d.Zt. Berieben, an Kapitalen und Gelenken beschabt. 0 €
Erste Ausgabe (Goedeke IV/I,111,11; MNE II,S.36). - Zeitgenöss. Stempel a.d. Titel. Etwas stockfleckig, gelegentlich leicht feuchtrandig, ein Bl. mit herstellungsbedingtem Loch im Bug. Unbeschnitten.
J.B.Michaelis (Zittau 1746 – 1772 Halberstadt) machte zuerst auf sich aufmerksam, als der Medizinstudent, Sohn eines im Siebenjährigen Krieg verarmten Tuchhändlers, 1766 eine Sammlung von Fabeln und Satiren veröffentlichte, um sich aus seinen Schulden zu befreien. Sein erkennbar überdurchschnittliches Talent erregte das Interesse von GELLERT, WEIßE, GLEIM u.a., die ihm in der Folge durch Vermittlung von Gelegenheitsdichtungen in seinen ständigen finanziellen Nöten beistanden. LESSING vermittelte ihm 1770 eine Redakteursstelle beim "Hamburger Correspondenten", er war der Aufgabe aber gesundheitlich nicht gewachsen. Als Theaterdichter der Seylerschen Schauspieltruppe war er zwar erfolgreicher, jedoch stand diese schon vor dem Bankrott. Der schwer Kranke folgte 1771 der Einladung Gleims nach Halberstadt. Hier entstanden die "Poetischen Briefe", die die erste Abteilung der vorliegenden Sammlung bilden. Adressaten dieser Briefe sind u.a. GLEIM, J.G.JACOBI, UZ, OESER. Der letzte Brief ist am 25.Juni 1772 datiert, drei Monate später erlag Michaelis der Schwindsucht. Die Gedichte zeigen ihn trotz der Krankheit mit feinem Humor am literarischen Leben teilnehmend. Weiter enthalten sind "Theatralische Gedichte", "Fabeln und Erzählungen", "Lyrische Gedichte" und "Vermischte Gedichte". Eingeleitet wird der Band durch die Biographie Michaelis’ aus der Feder seines Freundes CHR.H.SCHMID, mit dem zusammen er den Jahrgang 1770 des Leipziger Musenalmanach herausgegeben hatte, sowie durch Gedichte auf den Frühverstorbenen von CURIO, GLEIM, GOECKINGK, KLAMER SCHMIDT, KRETSCHMANN und VOß.
 
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