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Schmidt, Klamer Eberhard Karl.


Blumen auf’s Grab der Frau C.L. von Klenke, geb. Karschin. Aus ihren eigenen und ihrer Freunde Gedichten. Als Manuscript fĂĽr Freunde. Halberstadt,, (Selbstverlag) 1802.. IV, (5 -) 32 S.. RĂĽckenbroschur d.Zt. Diese leicht berieben. 0 €
Erste Ausgabe (bibliogr. nicht nachweisbar). - Die letzte Seite mit einem kleinen Fleck.
Außerordentlich seltener Privatdruck, von den Halberstädter Freunden KLAMER SCHMIDT und F.W. GLEIM veranstaltet, die auch als einzige je zwei Gedichte zu Ehren der Verstorbenen beisteuerten. Die übrigen stammen von der Dichterin selbst; ich kann nicht feststellen, ob und wie viele hier erstmals gedruckt sind: 1) Schöpfersliebe. 2) Die Genesene. 3) Die Bekümmerte. 4) Die arme Tochter an ihre schlafende Mutter. 5) Das schlafende Kind. 6) Rundgesang an die Freundschaft. 7) Lalage. 8) An **, als ich zu einer Freundin gebeten war. 9) An Myrtil. 10) Nichts ohne Dich. 11) Die Erwartung. 12) Abschied kranker Liebe. An **. „Die Zugaben bedürfen, als schon herkommliche Todtenopfer, keines einführenden Worts. Sie kommen von vieljährigen Freunden der Dichterin, und sind nur für Freunde bestimmt.“ (S.IIIf.). Der Kreis der verbliebenen Freunde scheint sehr klein gewesen zu sein, wie nicht nur die Zahl der Beitragenden andeutet; auch das völlige Fehlen weiterer Exemplare in den (mir zugänglichen) Bibliotheksverzeichnissen läßt darauf schließen. Caroline Louise von Klenke (Fraustadt/Südpreußen 1754 – 1802 Berlin) hatte wenig Glück in ihrem Leben. Die vor ihrem Mann geflohene Mutter, die Dichterin ANNA LOUISE KARSCHIN, gab sie in fremde Obhut, als sie neun Jahre alt war. Nach fünf Jahren kam sie zurück zur Mutter und wurde gegen ihren Willen mit deren Halbbruder verheiratet, „die noch nicht 16jährige ... wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt“ (Schindel). Bereits zu dieser Zeit versuchte Gleim der Unglücklichen zu helfen. 16jährig erstmals Mutter blieb sie zehn weitere Jahre bei ihrem ungeliebten, tyrannischen Mann, bis sie zur Trennung überredet wurde. Mit 28 Jahren gab sie dem Drängen des 22jährigen CARL FRIEDRICH VON KLENCKE nach und heiratete ihn 1782. 1783 gebar sie eine Tochter, WILHELMINE (spätere VON CHÉZY), die selbst eine namhafte Dichterin wurde. Nachdem ihr Mann sie verlassen, kurz darauf um Wiederaufnahme gebeten hatte, aber abgewiesen worden war, zog Caroline in das Haus ihrer Mutter in Berlin, wo sie nach deren Tod 1791 völlig zurückgezogen, vereinsamt und in der letzten Zeit schwer krank 1802 starb. Sowohl Gleim wie auch Klamer Schmidt hatten während all der Jahre versucht, sie zu unterstützen, auch 1788 eine Sammlung ihrer Gedichte herausgegeben. Jedoch fehlten ihr wohl Lebensmut und –freude. Den Tod sah sie als Ausweg: „Siehe da! Mein Grab ist offen! / Lebe wohl, vergiß mein nicht! / Thränen hatt’ ich nur zu hoffen: / Freu’ dich, wenn das Herz mir bricht!“
 
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