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Clausius, J. J..


Der unpartheyische freymüthige Redner im Tempel der Vernunft, gegen einen Wirth, im Betreff der jüdischen Nation. (Diese wahre Geschichte kostet 2 Schilling.) [Dazu:] ANONYM. Wem gebührt mehr Ehrfurcht? Gott oder einem Herrn des Raths? Oder: Gehört das mit zum Gottesdienst, in dem Vorhof des Herrn, unter der Predigt, über den Vorfall des Eimsbüttler Wirths und der Judenschaft zu deliberiren, und lieblos zu richten? Hamburg, (bei J. Chr. Trappe ?) 1798.. Kl-4°. je (4) S.. Gefaltet. 0 €
(Für mich weder bibliographisch noch in den Bestandsverzeichnissen deutscher Bibliotheken nachweisbar.). - Etwas stockfleckig. Unbeschnitten.
Autor der beiden Flugschriften ist vermutlich jener J.J.CLAUSIUS (vgl. Bl. 0451), der in ganz ähnlichem Stil den "Pinneberger Correspondente" u.ä. Gelegenheitsschriften herausgegeben hatte. Beide hier vorliegenden Drucke beziehen sich auf den gleichen, offensichtlich realen Anlaß: In dem hamburger Stadtteil Eimsbüttel hatte ein Wirt Juden den Zutritt verboten und dies in einer örtlichen Zeitung bekannt gegeben. Die erste Schrift gibt das fiktive Gespräch zwischen diesem Wirt und einem Juden wieder, in dem ersterer das Verbot mit der Geschäftsschädlichkeit, der Unreinheit und Unehrlichkeit „der Juden“ begründet, v.a. aber mit dem Verlangen der christlichen Gäste, wogegen der Jude dezidiert im Sinne aufgeklärter Vernunft argumentiert. Was jedoch während des Dialogs wie eine klare Parteinahme des Verfassers für die Juden klingt, wird in einem Schlußwort dahingehend relativiert, daß der Verfasser dem Wirt taktisch unkluges Verhalten vorwirft: „Sie hätten durch weise Maasregeln dennoch zum Zweck gelangen können, wenn Sie zum Beyspiel die Juden kaltblütig behandelt, schlechte Getränke, womit man Ratzen und Mäuse jagen könte, vorgesetzt und zu hohen Preisen geliefert hätten, so würden sie schon von selbst weggeblieben seyn.“ Vor allem aber wirft er ihm die Veröffentlichung des Verbots in der Presse vor, denn: „Wie bekannt ist, gehen die Zeitungen weit und breit in der Welt herum: diejenigen, welche nun die Nachrichten darin entdeckt haben, machen sich vom hamburger und altonaer Publikum nicht die besten Begriffe.“ Ganz ähnlich ist die Strategie des zweiten Textes: Während der Verfasser durchaus aufgeklärt und treffend den lärmenden, bramarbasierenden Judenhass eines Kirchgängers schildert, bleibt zuletzt nur der Vorwurf, daß man dies doch nicht während der Predigt tue und außerdem sollten die Frauen doch auf übermäßigen Blumenschmuck in der Kirche verzichten, weil dies einschläfernd wirke.
 
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