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Beer, Michael.


Struensee. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Zum Erstenmale dargestellt auf dem königlichen Theater zu München, den 27.März 1828. Stuttgart und Tübingen,, Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung 1829.. (4) Bll., 250 S., (1) Bl. Verbesserungen.. Halblederband d.Zt. mit Rückenschild und–vergoldung. Leicht berieben, Wurmspur im Lederbezug a.d. hinteren Deckel. 0 €
Erste Ausgabe, sehr selten (Goedeke VIII,570,9; vgl. Fürst, Bibl.Judaica I,S.96). - Durchgehender Feuchtrand i.d. unteren Ecke, sonst nur vereinzelt leicht stockfleckig.
Michael Beer (Berlin 1800 – 1833 München) war der jüngste Sohn der jüdischen Bankiersfamilie Herz Beer, seine Brüder waren der Musiker GIACOMO MEYER BEER, der auch die Bühnenmusik zu dem vorliegenden Stück komponiert hat, und der Astronom WILHELM BEER. Das reiche, den Künsten geneigte Elternhaus förderte die Talente des jungen Beer. Bereits während seiner Schulzeit galt er als Dichter; das frühe Lob und die hohen Erwartungen waren ihm jedoch während seines kurzen Lebens auch stets eine Belastung. Schon "Klytemnestra", das erste Schauspiel des eben 17jährigen, wurde 1819 am Berliner Hoftheater aufgeführt. Nicht nur GOETHEs Aufmerksamkeit und Lob errang er mit dem 1823 aufgeführten Drama "Der Paria", in dem er exemplarisch das tragische Schicksal eines indischen Unberührbaren beschreibt, der letztlich erfolglos gegen „drückende und erniedrigende Satzungen und Verhältnisse der bestehenden Sitten und Staatsidee kämpft.“ (H.Hettner in: ADB 2, S. 250). Das Stück war sein größter Bühnenerfolg. In "Struensee" griff er das Thema des Kampfes gegen verkrustete staatliche und gesellschaftliche Strukturen und Vorurteile wieder auf am Beispiel des Arztes J.F.STRUENSEE (Halle/S. 1737 – 1772 [hingerichtet] Kopenhagen), der als Leibarzt des dänischen Königs an die Spitze des Staates gelangte und in Dänemark eine im Sinne der Aufklärung geführte „Revolution von oben“ gegen Adel und Junkertum durchsetzte, letztlich aber scheiterte. Beer gehört zu den ersten, die der herrschenden Bewertung Struensees als Usurpator der Macht und selbstherrlicher Tyrann dessen Charakterisierung als fortschrittlicher Politiker und Reformer entgegensetzten und sein tragisches Scheitern gestalteten, wie es später auch H.LAUBE (1845) und FR.HEBBEL (1849) taten. Wegen dieses damals immer noch aktuellen politischen Aspekts versuchten interessierte Kreise eine Aufführung zu verhindern und hätten dies wohl auch erreicht, wenn nicht KÖNIG LUDWIG I. VON BAYERN, der Beer als „junges Dichtergenie“ schätzte, die Aufführung ausdrücklich gefördert hätte. Dem König ist das Werk denn auch gewidmet. „An anderen Orten dachte man nicht so unbefangen wie König Ludwig, sodaß die Aufführung auf München beschränkt blieb und das Stück höchstens in geschlossenen Kreisen vorgelesen werden konnte, ... bis es gedruckt erschien und die rühmendste Aufnahme fand.“ (Goedeke VIII, S.567).
 
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