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Schlegel, Friedrich.

Lucinde. Ein Roman. Erster Theil [d.i. alles, was erschien]. Berlin,, bei Heinrich Frölich 1799.. Titel, 300 S.. Kleisterpapierbezogener Pappband d.Zt. mit Rückenschild und sparsamer –vergoldung. Farbe a.d Rücken verblaßt, an Gelenken und Ecken etwas bestoßen, etwas angestaubt. 0 €
Erste Ausgabe (Goedeke VI,21,20; Brieger, Erstausgaben 2155; Neufforge 158). - Leicht gebräunt, gelegentlich etwas stockfleckig. Exlibris a.d. Innendeckel (H.A. Krüger; vgl. W./G.? S.912; Killy 7,3; Kosch 9,536; NDB 13,105).
„Das wegen seiner ‚Frivolität‘, seiner ‚Enthüllungen‘ und seiner ungewöhnlichen Struktur damals vielgeschmähte Buch ... kann als die allegorisch-symbolische Umsetzung von Schlegels eigener Romantheorie gelten ... In diesem Sinn ist "Lucinde" ein ganz und gar modernes Buch, ein geistreicher Roman des Romans ....“ (KNLL 14,973). In der Person der Lucinde beschreibt Schlegel seine spätere Ehefrau DOROTHEA VEIT, die Tochter M.MENDELSSOHNs, die er 1797 im Salon der HENRIETTE HERZ kennengelernt hatte. Schlegel selbst ist in der Figur des Julius zu erkennen. Die offene Form des Romans stieß weitgehend auf Unverständnis und nahm stilistische Mittel des 20.Jahrhunderts vorweg. Trotz der Verherrlichung einer von allen moralischen und gesellschaftlichen Zwängen befreiten Liebe, sieht Schlegel den Sinn einer Partnerschaft in der Ehe, was allerdings seinerzeit kaum wahrgenommen wurde. Schlegel distanzierte sich nach seiner Konversion zum Katholizismus von seinem Frühwerk, auch in die frühen Werkausgaben wurde es nicht aufgenommen.
 

 

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