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LaRoche, Sophie von.


Erinnerungen aus meiner dritten Schweizerreise. Meinem verwundeten Herzen zur Linderung vielleicht auch mancher traurenden Seele zum Trost geschrieben. Offenbach, bei Ulrich Weiß und Carl Ludwig Brede 1793. Titel, 504 S. Dunkelgrüner Halblederband d.Zt. mit vergoldetem Rückentitel und –fileten. Etwas berieben, Ecken bestoßen. 700 €
Erste Ausgabe (Wilpert/G.² 24; Griep/ Pelz, Frauen reisen 350). - Im oberen Drittel mit Feuchtrand, bis S.50 etwas deutlicher, dann schwächer und kleiner werdend; Lagen M bis S (Ss.177 bis 288) auf etwas weniger gutem Papier und deshalb etwas stockfleckig, sonst nur gelegentlich etwas fleckig.
SOPHIE v.LAROCHE hatte diese dritte Reise in die Schweiz in der Hoffnung angetreten, so den Verlust ihres kurz zuvor gestorbenen Sohnes FRANZ, der sie vor sieben Jahre auf der ersten Reise dorthin begleitet hatte, bewältigen zu können. Ihre allgegenwärtige tiefe Trauer, die einhergeht mit einem überall spürbaren Leiden an den Folgen der französischen Revolution bestimmen den Charakter dieses Buchs, dem deshalb nicht nur unter ihren Reisebeschreibungen eine Sonderstellung als ihr persönlichstes und politischstes zugleich zukommt. Die Erinnerungen sind mehr „als das festgeschriebene Psychogramm einer verzweifelten Frau, dank der genauen Beobachtungsgabe und den seismographischen Fähigkeiten einer sensiblen Autorin werden sie zu einem erstrangigen Dokument für den mentalitätsgeschichtlichen Wechsel, den das Epochenereignis der Französischen Revolution auch in der Schweiz hervorruft.“ (W.Adam. Die Schweizer Reisen der Sophie von La Roche, Amsterdam u.a. 1994, S.53). Bei den zeitgenöss. Kritikern von ALZ, NadB, OALZ ist ein deutliches Unbehagen an LAROCHEs in die Öffentlichkeit getragener Trauer zu spüren, nicht zuletzt wegen des Untertitels, den die Autorin in einem Brief an G.W.PETERSEN (10.April 1794) jedoch als verlegerische Spekulation bezeichnet: „Der Buchhändler machte den Titel, weil sein Geiz glaubte, er verkaufe dadurch mehr Exemplare.“ Einzig der Pfarrer J.S. FEST, der 1786 seine einzige Tochter verloren hatte, macht gerade die Bedeutung, die in der Mitteilung ihres Leidens liegt, zum Thema einer ausführlichen Rezension (Beiträge zur Beruhigung und Aufklärung 1795, 4.Bd., S.876 – 893), in der er den Bericht als psychotherapeutisches Experiment untersucht: „Die hier beschriebene Reise wurde von einer Leidenden unter-nommen, und zwar ganz eigentlich in der Absicht unternommen, ihr Leiden zu mildern, und dem Herzen einer gefühlvollen und zärtlichen Mutter, welchem der Tod eines hoffnungsvollen Sohnes eine tiefe Wunde geschlagen, Balsam zuzuführen und ihm den Schmerz zu benehmen. Sie verdient daher die Aufmerksamkeit derer, welche über Leiden und die besten Mittel der Beruhigung nachdenken, ganz vorzüglich. Denn die Frage, ob ? und in wiefern Zerstreuungen, und namentlich Reisen als Gegenmittel gegen den Kummer dienen, beantwortet sie durch Thatsachen, und ist als das vollständigste Experiment über dieses Mittel, und als eine Geschichte desselben, wie man von jedem Beruhigungsmittel wünschen möchte, gewiß sehr merkwürdig.“ (S.876f.).
 
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