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Bechstein, Ludwig.


Der Todtentanz. Ein Gedicht. Mit 48 [recte: 49] Kupfern in treuen Conturen nach H.Holbein (JOHANN GOTTLIEB ABRAHAM FRENZEL fec.). Leipzig, bei Friedrich August Leo 1831. VIII, 200 S.. Orig.-Interimspappband mit Rückentitel. Etwas berieben, etwas bestoßen, etwas fleckig. 0 €
Erste Ausgabe (Goedeke XIII,165,p; Oppermann 1161; Massmann 56 K.1; vgl. Hirschberg, Totentänze neuerer Zeit in: Zeitschrift für Bücherfreunde, Bd. VII/1, S, 227f.). - Unbeschnitten, etwas stockfleckig, etwas gelockert. Mit handschriftl. Widmung: "Seinem Freund C.Spindler von L.Bechstein München 1831".
Widmungsexemplar von Bechsteins "bedeutendstem poetischen Gedicht und sicherlich auch die würdigste und reifste Auslegung der Holbeinschen Bilder" (Hirschberg). L.Bechstein (Weimar 1801 - 1860 Meiningen) hatte durch seine Gedichtsammlung "Sonettenkränze" (1828) den jungen Herzog BERNHARD ERICH FREUND VON SACHSEN-MEININGEN auf sich aufmerksam gemacht, der ihm mit einem großzügigen Stipendium das Studium der Philosophie, Geschichte Literatur und Kunst zuerst in Leipzig dann in München ermöglichte. Hier zählte zu seinen Freunden der unstete CARL SPINDLER, zu dieser Zeit der meistgelesene Autor in Deutschland, der auch einige von Bechsteins Gedichten in von ihm herausgegebenen Almanachen veröffentlichte. In München entstand "Der Todtentanz" trotz des überlieferten geselligen Treibens in den Künstlerkreisen Münchens. Der Kritiker K.Rosenkranz warf dem Gedicht denn auch, anders als Hirschberg, "mangelnde Tiefe" vor. Heute gilt die Einheit von Bechsteins Text und Frenzels Bildern als beispielhaft für die Behandlung des Themas. "Bechsteins grosses Totentanzgedicht wird hier würdig illustriert durch Frenzels Kupferstiche, die Holbeins Totentanz zum Vorbild haben. ... Frenzels Totentanzfolge ist eines seiner besten Werke und zeigt deutlich seine höchst sorgfältige Nadelbehandlung und die wunderbare Feinheit der Zeichnung. Bechstein selber war einer der grössten deutschen Privatsammler des 19.Jhdts. auf dem Totentanzgebiet" (Oppermann).
 
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