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Hippel, Theodor Gottlieb von.


Ãœber die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Mit einem gestochenen Titel mit Vignette (L.BUCHHORN del., W.ARNDT sc.). Berlin, in der Vossischen Buchhandlung 1792. Titel, 429, (1) S.. Marmorierter ("calf-tree") Lederband d.Zt. mit Rückenschild und -vergoldung. Kanten etwas berieben, Schild etwas fleckig. 0 €
Erste Ausgabe (Goedeke IV,687,9; Schulte-Str. 21; Kohnen S.254; Sveistrup u.a., Frauenfrage 155). - Weiße Vorsätze und Titel bzw. letztes Bl. in den Rändern vom Leder her leicht gebräunt. Nahezu fleckfrei, auf besserem, Titel auch stärkerem Papier. Marmorierte Innendeckelbezüge.
Die von der Französischen Revolution ausgehende Einforderung der Menschenrechte fand ihre logische Fortführung in dem Verlangen, diese in gleichem Maß für die Frauen gelten zu lassen. In Frankreich erhoben ihre Stimme zuerst OLYMPE DE GOUGES und der MARQUIS DE CONDORCET. Innerhalb eines Jahres erschienen dann die aufsehenerregenden Schriften MARY WOLLSTONECRAFTs in England und Hippels in Deutschland. Wie fast alle Werke Hippels, des Königsberger Stadtpräsidenten und lebenslangen Junggesellen, erschien auch dieses anonym. Es löste bei den Zeitgenossen Verwirrung, ja Empörung aus. Hippels Forderung nach rechtlicher Gleichstellung der Frauen ließ viele an der geistigen Gesundheit des Verfassers zweifeln. J.G.SCHEFFNER, lange ein enger Freund und einer der wenigen, die um die Autorschaft Hippels wußten, ließ sich derart abwertend darüber aus, daß es zum Bruch kam und Hippel sein Widmungsexemplar zurückforderte. Scheffner gab daraufhin den Namen des Autors preis. Schon früher (Über die Ehe, 1774, 3.Aufl. 1792) war Hippel für die Verbesserung der Situation der Frauen eingetreten, jedoch war die Radikalität, mit der er die völlige Gleichstellung in Über die bürgerliche Verbesserung vertrat, neu. Mir ist keine Untersuchung bekannt, inwieweit sich die Titelwahl bewußt an DOHMs gut zehn Jahre vorher erschienenes Über die bürgerliche Verbesserung der Juden anschließt, doch scheint naheliegend, daß Hippel damit auf beides, die Gleichberechtigung der Juden wie der Frauen, als Grundbedingung einer freien bürgerlichen Gesellschaft hinweisen wollte. Hippels Schrift blieb unmittelbar weitgehend folgenlos: "In Hippels Fall dauerte es ein Jahrhundert, bis seine Botschaft über die natürliche Gleichwertigkeit der Geschlechter ... auf ernsthaftes Interesse stieß.". (Gisela Shaw, in: German Life and Letters, vol.54,4). Jedoch zieht der kanadische Hegel-Forscher David MacGregor in Hegel, Marx and The English State (University of Toronto Press, 1992) überraschende aber durchaus stichhaltige Parallelen zwischen Hippels Thesen und HEGELs Familienkonzeption (vgl. Kai Froeb in: hegel.net). In der Frauenbewegung scheint nicht entschieden, ob Hippel hier als "'lachender Philosoph" oder "Prophet"' (G.Shaw)zu sehen ist.
 
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