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Wolf, Peter Philipp.

Geschichte der Jesuiten von dem Ursprunge ihres Ordens bis auf gegenwärtige Zeiten. Erster (-Vierter) Band. In vier Bänden. Zweyte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage. Leipzig,, bey Peter Philipp Wolf 1803.. Gr-8°. XXII, 442 S.; VIII,463 S.; VIII, 520 S.; VIII, 480 S.. Marmorierte Halblederbände d.Zt. mit zwei farb. Rückenschilden und -linienvergoldung. Decken teils leich beschabt. 0 €
(Vgl. Goedeke IV,620,100; Hayn/G.III,424). - Vereinzelt leicht stockfleckig.
P.P.Wolf (Pfaffenhofen 1761 - 1808 München) erhielt seine schulische Ausbildung bei Jesuiten, entfloh jedoch nach Straßburg. Not zwang ihn zur Rückkehr nach München, Wolf begann nun eine Lehre in J.B.Strobls Buchhandlung. Der geistigen Enge unter KARL THEODOR entfloh erneut, diesmal nach Zürich. Hier setzte er seine Ausbildung bei Orrell, Geßner und Füßli fort und wurde dann Herausgeber der "Züricher Zeitung". "Mittlerweile hatte ein zufälliger Anlaß Wolf den eigentlichen Beruf seines Lebens finden lassen. Die Zürcher Stadtbibliothek verwahrt eine reiche Sammlung zur Geschichte der Jesuiten ... Als Wolf seinen Landsmann v.MASSENHAUSEN, einen der ersten Vertrauten und Gehülfen WEISHAUPT's bei der Stiftung des Illuminatenordens, auf die Bibliothek geleitete, fiel dessen Bemerkung, daß sich mit diesem Material wol eine Geschichte der Gesellschaft Jesu schreiben lassen würde, als zündender Funke in die Seele des aufgeklärten früheren Jesuitenschülers." (ADB 43,782). Die erste Ausgabe seiner Geschichte, die noch "unzählige Fehler" (Wolf) enthielt, erschien 1789-1792 in Zürich. 1795 übernahm Wolf als Geschäftsführer, später unter eigenem Namen, die von PAUL USTERI in Leipzig gegründete Verlagshandlung. "Hier erschienen die historisch-politischen Zeitschriften, die dem deutschen Publicum die Kenntniß der französischen Revolution vermittelten: die "Klio" und die "Beiträge zur französischen Revolution"." (ebda S.783). Und eben auch die vorliegende verbesserte Auflage seiner "kühnen Arbeit", seines Hauptwerks. Für Wolfs Mitgliedschaft bei den Illuminaten fehlen sichere Belege, doch stand er wohl über einen langen Zeitraum in engem Kontakt zu Mitgliedern des Geheimordens. "Durch die Bemerkungen über die Illuminaten und deren Verfolgung in Baiern, die er im 4.Bande seiner Geschichte ... niedergelegt hat, dürfte diese Vermuthung unterstützt werden; jedenfalls zählte er zu den Gesinnungsgenossen des Ordens ..." (ebda).
 

 

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