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Mendelssohn, Moses..

Antwort an den Herrn Moses Mendelssohn zu Berlin. Nebst einer Nacherinnerung von MOSES MENDELSSOHN. Berlin und Stettin,, bey Friedrich Nicolai 1770.. 68 S.. Marmorierte Kartonage d.Zt. Etwas berieben. 0 €
Zu 1) Erste Ausgabe (Goedeke IV,258,10; Schulte-Str.23a; Meyer, Mendelssohn 207). - Vereinzelt leicht fleckig. Exlibris der "G.C.LICHTENBERG-SLG. HANS LUDWIG GUMPERT" a.d. Vorsatz.
Die beiden letzten Veröffentlichungen der Protagonisten in dem durch Lavaters Aufforderung, die BONNETschen Beweise für das Christentum zu widerlegen oder zu konvertieren, begonnenen Streit. Mit dieser als "Zueignung" gedruckten Provokation brachte Lavater den an Religionsstreitigkeiten gar nicht interessierten Mendelssohn in eine unangenehme Situation. "Was macht unser Moses? Ich bedauere ihn, daß er von einem Menschen so kompromittiert wird, von dem er sich seine Freundschaft nicht hätte sollen erschleichen lassen. Lavater ist ein Schwärmer, als nur einer des Tollhauses wert gewesen." (LESSING an NICOLAI). Würde er seinen Glauben verteidigen, müßte er womöglich gegen die christliche Religion argumentieren, ein äußerst heikles Unterfangen. Mendelssohn fragte deshalb vorher bei den Behörden an, ob er die Schrift zur Zensur vorlegen müsse. Ein Zeichen seines hohen Ansehens ist, daß man auf seine Weisheit vertraute und auf die Zensur verzichtete. Seine Antwort auf Lavaters Ansinnen, datiert 12.Dezember 1769, stellt den Provokateur bloß, ohne ihn zu beleidigen. "Er schreibt milde, mit der ihm oft nachgerühmten 'dialektischen Feinheit' und ein wenig traurig." (H.Knobloch. Herr Moses, S.197f.). Lavaters Antwort ist eine deutlich widerstrebende Entschuldigung, veranlaßt durch das Schreiben, mehr noch aber wohl durch die negativen Reaktionen von "beynahe allen meinen Freunden, insonderheit den auswärtigen", v.a. BONNETs selbst. In "Nacherinnerung" (S.29ff) geht Mendelssohn auf die zwischenzeitlichen Angriffe KÖLBELEs ein und erklärt, auf künftige Zumutungen "nicht eher [zu] antworten, als bis ich glauben werde, meine Zeit nicht nützlicher anwenden zu können." (S.68).
 

 

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