Antiquariat Trauzettel
Übersicht

Bücher kaufen

Suche

Personen

AGB
Bücher
Blatt-Details                           zurück

Sie interessieren sich für dieses Buch?

Bitte rufen Sie an: +49 (0) 2402 81542
oder schicken Sie eine E-Mail:


Keyserlingk, Herrmann von.


Novellen und Erzählungen. Königsberg in der Neumark,, Verlag von Windolff und Striese 1838.. (2) Bll., 295 S.. Halblederband d.Zt. mit Rückenvergoldung. Leicht berieben, Ecken und Kanten etwas bestoßen. 0 €
Erste Ausgabe (Kosch 8,Sp.1127). - Papierbedingt etwas gebräunt, gelegentlich etwas fleckig.
Der aus baltischem Adel stammende H.v.Keyserlingk (Halle/S. 1793 - 1839 ?) hat seinerzeit einige Bekanntheit dadurch erhalten, daß er zu den wenigen gehörte, die es wagten, offen gegen HEGEL aufzutreten, war jedoch "albern und ungeschickt genug, vom Katheder herunter gegen seinen Ordinarius" (Lenz. Geschichte der Königl. Friedrich-Wilhelms-Universität, Bd.2/1, S.305) zu polemisieren. Keyserlingk hatte nach Schuljahren in Berlin 1814 in Königsberg, dann in Berlin Philosophie und Jura studiert, 1818 in Heidelberg doziert und sich 1819 in Berlin habilitiert. Nach fünf Jahren als Privatdozent kam er im Dezember 1824 beim zuständigen Ministerium um ein Extraordinariat ein. Seinem Gesuch fügte er eine "Charakteristik des Hegelschen Systems [bei], worin er ihm religionsgefährliche Tendenzen zuschrieb." (ebda S.293). Als sein Gesuch abgelehnt wurde, machte er seine Drohung wahr, die Universität zu verlassen, ging zurück in seine baltische Heimat, wurde aber 1825 beim König selbst erneut in dieser Sache vorstellig. Als auch dies fruchtlos blieb, hoffte Keyserlingk, die unterschwellig gegen Hegel gerichteten Strömungen an der Universität nutzen zu können und lud sämtliche Studierende zu einem Disputatorium gegen Hegels vorgeblichen Pantheismus. Erst BÖCKH, zu dieser Zeit Rektor und nicht eben Hegels Freund, machte dem ein Ende und sorgte dafür, daß Keyserlingk einen ernsten Verweis erhielt. "Seitdem hatte Keyserlingk verspielt. ... Keyserlingk hat seine Lehrtätigkeit dann noch mit längeren Unterbrechungen eine Reihe von Jahren fortgesetzt [und hatte immerhin mehr Hörer als Schopenhauer]. 1839 resignierte er ganz und ist, da auch sein Vermögen aufgebraucht war, schließlich im Elend gestorben." (ebda). Seine Novellen, die einzige bellettristische Veröffentlichung, erschienen als das erste Erzeugnis des jungen Verlags in der brandenburgischen Provinz, ein vielsagendes Indiz für Keyserlingks Situation. In ihnen scheint er Erinnerungen aus seiner Jugend im Baltikum und in Ostpreußen verarbeitet zu haben. Ein geschäftlicher Erfolg und geeignet, seinen Ruin aufzuhalten, waren sie sicher nicht. Ich kann lediglich ein Exemplar in den mir zugänglichen Bibliothekskatalogen nachweisen (StaBi Berlin).
 
Titelblatt Download

 


Anmerkung: Um die Dateien zu speichern, können Sie mit der rechten Maustaste (Mac: CTRL-Klick) auf den Link klicken und aus dem sich öffnenden Menu "Ziel speichern unter .." wählen.

 

 

Antiquariat  |  Bücher  |  Archiv  |  Kontakt

 

Antiquariat Trauzettel - Haumühle 8 - 52223 Stolberg - Tel.: 02402/81542 - Fax: 02402 / 82551