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Anonym.

Leopold von Rothschild. Eine Geschichte für jedes Jahrzehend. [Motto:] Quod licet, ingratum est; quod non licet, acriusurit. Si nunquam Danaen habuissent ahena turris, Non esset Danae de Iove parens. Ovid. Frankfurt und Leipzig, 1791.. 350 S., (1) Bl. weiß.. Halbleinenband d.Zt. mit gedrucktem Rückenschild. Etwas berieben. 0 €
Erste Ausgabe (?) (für mich bibliographisch nicht nachweisbar; das einzige Exemplar in den mir zugänglichen Bibliotheksverzeichnissen (SUB Göttingen) hat die gleichen Angaben zu Druckort und Jahr). - Teils leicht stockfleckig.
Ein sehr seltener und ebenso eigenartiger Briefroman um die Verführungen und Verwicklungen, die unverhoffter Reichtum mit sich bringen kann, und die Kraft der Freundschaft, die materiellen Verlust überdauert, und die Güte Gottes, der letztlich alles zum Guten wendet. Der unbekannte Verfasser, der seine Vorrede mit den Initialen „F.S.“ unterzeichnet, behauptet, daß seine Personen „wahrhaftig nicht aus der Luft gegriffen sind“. Zwar ist der Titelheld aus sehr reicher (Kaufmanns-) Familie, aber irgend ein Zusammenhang mit der real existierenden Bankiersfamilie ist für mich nicht zu erkennen. Als Essenz seines Romans nennt der Autor selbst: „Liebe wie sie sich bey Eltern, Kindern und in der Ehe äussert, in Situationen, wie sie hier existieren; - die mächtige Verschiedenheit der Freundschaft und Liebe bey Rechtschaffenen und denen die nicht so genennt zu werden verdienen; - Edukation; - das Sterbebette; - die Fehler der Schwachheit, die Vergehungen des Vorsazzes; - Gefahren der Vivacität; - die Möglichkeit zu sinken, ohne ganz zu fallen; - die Fortschritte im Bösen; - der höchste Grad des Lasters; - Bewußtseyn und Rückkehr zum Pfade der Tugend, u.s.w. verbunden, mit jeder Seitenschilderung des Haupttableaus. Wollen wir das Ganze konzentrirt überschauen, so finden wir den Satz bestätiget: daß viel schwächere Schultern dazu gehören das Unglück als das Glück zu ertragen. Vielleicht wird manchem der Satz paradox zu seyn scheinen, aber er ist es nicht.“
 

 

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