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Ritter, Johann Wilhelm.


Die Physik als Kunst. Ein Versuch, die Tendenz der Physik aus ihrer Geschichte zu deuten. Zu Stiftungsfeier der Königlich-baierischen Akademie der Wissenschaften am 28ten März 1806. München, bey Joseph Lindauer 1806. Titel, 62 S. Kleisterpapier-Broschur d.Zt. Kleine Fehlstelle a.d. vorderen Gelenk, etwas berieben. 1800 €
Erste Ausgabe (Richter, Ritter-Bibliogr. 1.1.4.; Ferchl 447). - Etwas stockfleckig, die Außenblätter etwas stärker.
Die seltene Akademie-Rede ist RITTERs „populärste“ Schrift. Sie liest sich wie ein „Programm frühromantischen Natur- und Geschichtsverständnisses“ (U.Stadler). Als J.W.RITTER (Samitz/Schlesien 1776 – 1810 Nürnberg) sich nach fünfjähriger Apothekerausbildung im April 1796 in Jena immatrikulierte, fand er schnell wissenschaftliche Anerkennung im Kreis der später sog. Jenaer Frühromantik und darüber hinaus. A.V.HUMBOLDT bat ihn, den ersten Band seiner "Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser" kritisch durchzusehen; NOVALIS‘ Diktum „RITTER ist Ritter und wir sind nur Knappen“ (1799 an CAROLINE SCHLEGEL) lässt RITTERs herausragende Stellung unter den naturwissenschaftlich, -philosophisch Interessierten des Jenaer Kreises erahnen. GOETHE schätzte ihn als Berater in naturwissenschaftlichen Fragen und ließ sich von ihm inspirieren. Im April 1801 leitete RITTER „meine Gedanken auch auf die Farbenlehre.“ RITTER „ist eine Erscheinung zum Erstaunen, ein wahrer Wissenshimmel auf Erden.“ (An SCHILLER, 28.9.1800). GOETHEs Versuch, RITTER eine feste Anstellung in Weimar zu verschaffen, schlug jedoch fehl. RITTERs Forschungen in Jena waren weit über seine Zeit hinaus von Bedeutung (Entdeckung des ultravioletten Lichts, Erfindung einer Ladungssäule als Vorform des Akkumulators u.a.m.). Dennoch kam der Autodidakt nie über den Status eines schlecht honorierten Privatdozenten hinaus und sah sich zunehmend finanziellen Schwiergkeiten gegenüber. F.v.BAADER hatte sich bereits 1802 um seine Berufung nach München bemüht, die 1805 schließlich erfolgte. RITTER entsprach ihr mit großen Erwartungen, die sich anfangs auch zu erfüllen schienen. Als er die vorliegende wohl vorbereitete Rede hielt, befand er sich „auf dem Höhepunkt seines wissenschaftlichen Lebens. Wollten wir das Wesen dieses Vortrages mit wenigen Worten charakterisieren, so träfe zu, daß damit das weltanschauliche Bekenntnis eines naturphilosophisch orientierten Natur-forschers am Beginn des 19.Jahrhunderts vorgelegt wird. ... Mit visionärer Konsequenz spannte der Naturwissenschaftler RITTER die Gegenstände seiner Erörterungen weit über sein Fachgebiet hinaus.“ (K.Richter. Das Leben des Physikers ... Weimar 2003, S.160). „Um es in heutiger Formulierungsweise zu charakterisieren, legte RITTER in diesem Vortrag ein naturphilosophisches Glaubensbekenntnis als romantischer Physiker ab. Der Inhalt ist eines der wesentlichsten Zeugnisse RITTERschen Gedankenguts.“ (ebda. S.136).
 
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