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Anonym.


Nathan der Weise. Schauspiel von Lessing travestirt und modernisirt in fĂŒnf AufzĂŒgen. Berlin und Wien, bey Nathan & Comp. (d.i. Hamburg, Herold ?) 1804. Titel, 72 S. Pappband um 1900 mit RĂŒckenschild. Das Schild nennt irrig [JULIUS VON] VOß als Verfasser. Leicht berieben. 600 €
Erste Ausgabe (Weller, Druckorte I, S.201; nicht bei Holzm./Boh.; Weisstein 3717). - Ss.61ff. etwas stÀrker fleckig, papierbedingt leicht gebrÀunt, Titel im Bund mit Leinenstreifen fixiert.
Die Travestie erschien im gleichen Jahr wie J.v.VOSS‘ "Der travestirte Nathan", ist aber sehr viel seltener, daher wohl die Verwechselung a.d. RĂŒckenschild. Nach einer kurzen, abfĂ€lligen Rezension in der ALZ 1806, Bd.1, S.599 wies erst A.Nodnagel (Lessings Dramen und dramatische Fragmente, Darmstadt 1842) auf das StĂŒck hin: „Da man LESSING mit den Waffen des Ernstes nicht anzugreifen wagte, so versuchte sich noch lĂ€nger als 20 Jahre nach seinem Tode die Travestie an diesem Gedicht. Die JahrbĂŒcher der deutschen Literatur nenen zwei StĂŒcke, die zu diesem Zweck erschienen [neben VOSS‘ das vorliegende, von dem Nodnagel VOLLMER als Verleger vermutet:] Einige drollige EinfĂ€lle und glĂŒckliche Verse ausgenommen, wird man diesem Machwerk eines Ungenannten kein Verdienst beilegen. ... Seltsames und Ungereimtes begegnet ĂŒberall, und sehr gemein und verĂ€chtlich ist das Bestreben, LESSINGs Sinn und Handlungsweise in ein nachtheiliges Licht zu stellen. Daß er selbst darin als Derwisch auftritt, möchte noch angehen, allein wie viel Abgeschmacktes lĂ€ĂŸt ihn die geistlose Travestie sagen!“ (S.293). Das StĂŒck ist wiederabgedruckt bei H.StĂŒmcke, Die Fortsetzungen, Nachahmungen ... Berlin 1904, S.85 – 129. Der Herausgeber merkt dazu an: „Eins der rarsten Werke seines Genres, das wegen seiner politischen Anspielungen auf NAPOLEON I. und ALEXANDER I. seinerzeit konfisziert oder wenigstens unterdrĂŒckt zu sein scheint und bis auf ein paar in öffentlichen Bibliotheken vorhandene Exemplare völlig verschwunden ist, gelangt durch unsern Neudruck ... weiteren Kreisen zur Kenntnis.“ (S.VIIIf.). „Beeinflussung von VOSSens Travestie durch die des Anonymus oder umgekehrt scheint mir nicht vorzuliegen, denn die paar gemeinsamen ZĂŒge – Nathans Schachern mit dem Tempelherrn und seine finanziellen ReformvorschlĂ€ge fĂŒr Saladin – ergeben sich ungezwungen aus der Situation und dem Charakter, wie sie der Parodist einmal angelegt. – Die Seltenheit der anonymen Travestie, von der uns soeben ein Exemplar in Joseph KĂŒrschners schĂ€tzereicher hinterlassener Bibliothek begegnet, betonte bereits Nodnagel a.a.O.S.294: ‚Man wird sie oft kaum auf den reichsten Bibliotheken finden‘.“ (a.a.O. S.230, Anm.39).
 
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