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Zöllner, Johann Friedrich.


Briefe ĂĽber Schlesien Krakau, Wieliczka, und die Grafschaft Glatz auf einer Reise im Jahr 1791 geschrieben. Erster (- Zweiter) Theil. In zwei Bänden. Mit Kup-fern (d.i. eine mehrfach gefaltete, gestochene, kolorierte Karte und sechs kolorierten Kupfertafeln [davon drei gefaltet]). Berlin, bei Friedrich Maurer 1792 - 1793. Gr-8° Front., Titel, 450 S.; Front., Titel, 426 S., (3) Bl. Tabellen (davon zwei gefaltet), VII S. Halblederbände d.Zt. mit RĂĽckenschild und vergoldeten Borduren a.d. Kapitalen. Etwas berieben, Ecken teils bestoĂźen, kleine alte Signatur-Aufkleber a.d. Deckeln. 1500 €
Erste Ausgabe, Exemplar der besseren Ausgabe auf „Englischem (Velin-) Druckpapier“ (Loewe 725; Engelmann 261; Lipperheide Dfo 5). - Etwas stockfleckig, gelegentlich auch etwas stärker, wenige Bll. im Außenrand leicht feuchtrandig, Besitzeintrag von 1827 a.d. Innendeckeln „Schol. Gustrov. d.d. GE. [?] TROTSCHE“, vermutlich ein Geschenk eines Mitglieds der alten Güstrower Familie Trotsche, evtl. Gertrud T., Mutter des Juristen und (1848) Abgeordneten Carl T., an die dortige Schule. Exemplar auf „Englischem Druckpapier“ (vgl. Kayser, Bücherlex. 6, S.345), auch „Engl. Velindruckpapier“ genannt, das sich von dem geläufigeren Velinpapier durch die nicht ganz glatte Struktur und die eher cremeweiße Farbe unterscheidet. - Ich kann kein weiteres Exemplar nachweisen, bei dem alle Kupfer (alt-) koloriert sind; das Werk wurde so auch nicht in Bücherkatalogen angezeigt. Bekannt sind nur solche mit kolorierter Karte und Trachtentafel. Evtl. geschah die sorgfältige und professionell ausgeführte Kolorierung privat.
Unter J.F.ZÖLLNERs (Neudamm 1753 – 1804 Berlin) Schriften „nehmen die Briefe über 'Schlesien einen besonderen' Platz ein. Sie gehören zu den frühesten umfassenden Beschreibungen Schlesiens.“ (V.Husberg. Ein aufgeklärter Pfarrer, S.80, in: „Das preussische England“, Wiesbaden 1993). ZÖLLNER hatte die Reise als Begleiter des schlesischen Justizministers J.H.C.v. CARMER unternommen und berichtete davon in Briefen an seine Frau und seinen Schüler ALEXANDER VON HUMBOLDT. ZÖLLNER war seit 1788 einer der Hauslehrer der Brüder HUMBOLDT. „In ihm erlebte der jüngere HUMBOLDT erstmals einen Hauslehrer anderer Art: Einen Lehrer, der ihn ernst nahm, der ihn anerkannte und sein Freund wurde. ALEXANDER lebte damals förmlich auf und wurde in die moderne Geographie ... eingeführt, was sich aus ZÖLLNERs zweibändigem Reisebericht [diesem] ergibt.“ (M.Breuning. A.v.Humboldt und die Medizin, Ergänzung S.4, München 2008). ZÖLLNER hatte die Brüder HUMBOLDT 1785 im Haus des Arztes MARCUS HERZ kennengelernt, wo sich Berliner Aufklärer wie J.J.ENGEL, C.W.DOHM F.NICOLAI K.PH.MORITZ zu Vorträgen und Diskussionen trafen. 1787 begann HUMBOLDT das Studium der Staatsverwaltung in Frankfurt/O., „doch zog es ihn bald wieder in die Ausbildung durch seinen Hauslehrer J.F.ZÖLLNER nach Berlin zurück.“ HUMBOLDT schätzte ZÖLLNER und seinen teuren Privatunterricht sehr, wie aus einem Brief an seinen Freund W.G.WEGENER vom 24.Juli 1789 hervorgeht „Es ist (das kanst du jedem dreist ins Gesicht sagen) eine derbe Lüge zu sprechen, er wisse von allen Dingen nur etwas. Bei meinem technologischen Kollegium (das wie Z[ÖLLNER] es lieset, wohl die 100 Ducat. werth ist, die es kostet ...) habe ich seine Wissenschaft ziemlich beurteilen können. BIESTER sagte neulich ganz wahr von ihm: Was weis denn ZÖLLNER nicht.“ Der an HUMBOLDT gerichtete Teil der vorliegenden Briefe ist also von ganz anderem Charakter als er in einem normalen Reisebericht zu erwarten ist. Sie galten dem damals (1791) als Student der Bergwissenschaft in Freyberg lebenden Schüler und dienten dessen Weiterbildung, an der der Leser des Buches, der allerdings noch nicht von der späteren Bedeutung des Schülers wissen konnte, teilhaben durfte. „Und um nicht jeder Klasse von Lesern allzu ungleichartige Dinge vorzutragen, habe ich die Gegenstände einigermassen von einander zu sondieren gesucht. Was ich nämlich für diejenigen angenehm glaubte, die blosse Unterhaltung suchen, habe ich den Briefen an meine Frau (die ohne weitere Überschrift abgedruckt sind) einverleibt.“ (Bd.1, S.II).
 
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