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Arnim, Achim von.


Halle und Jerusalem. Studentenspiel und Pilgerabentheuer. Mit einer großen gestochenen Titelvignette (Portrait "Ahasverus" von L.E.GRIMM nach HOLBEIN). Heidelberg, bei Mohr und Zimmer 1811. (3) Bll., 436 S. Blauer Lederband um 1920 mit Rückenvergoldung, vergoldeten Deckelfileten mit Eckfleurons, Stehkanten- und Innenkantenvergoldung (unsign. aber P.A.Demeter, Hellerau). 1400 €
Erste Ausgabe (Goedeke VI,74,27; Mallon 69; Neufforge S.152). - Die Außenblätter i.d. Ecken etwas leimschattig, sonst nahezu fleckfrei, Auf besserem Papier. Gemusterte Vorsätze, Kopfgoldschnitt.
In der Widmung an C.BRENTANO und J.GÖRRES, "zur Erinnerung guter und böser Tage in Heidelberg", bezeichnet ARNIM "Halle und Jerusalem" als "ein Trauerspiel in zwei Lustspielen". Für "Halle, ein Studentenspiel". hat Arnim den Stoff aus GRYPHIUS' barockem Trauerspiel "Cardenio und Celinde" entnommen und, erweitert um Erinnerungen aus der eigenen Studentenzeit in Halle, zu einer ganz eigenen Schöpfung verarbeitet. "Jerusalem. Ein Pilgerabentheuer". orientiert sich in gewisser Weise an CALDERÓN. Verbunden sind beide Stücke, die niemals auf der Bühne waren, durch die hier erstmals in ein Drama eingefügte Figur des AHASVERUS, des ewigen Juden. "So eng sich ARNIM, vor allem im ersten Teil, inhaltlich und in der Zeichnung der Charaktere an das Trauerspiel von GRYPHIUS anlehnt, so radikal befreit er sich in der dramatischen Technik von der strenggefügten Struktur des Barockdramas. Der Romantiker schwelgt - unter dem Einfluß SHAKESPEAREs - in einer bunten Fülle sinnbildhafter Gestalten und Geschehnisse. Gegensätzliche Episoden werden aneinandergereiht, Phantastisches paart sich mit Wirklichem ..." (KNLL 1,733). Gerade diese Uneinheitlichkeit war lange und ist noch heute Grund für unterschiedliche Bewertungen des Dramas. Ricarda Huch nannte es "weitläufig" und nicht eben glücklich", Wilhelm Korff bemängelt eine "innere Mittelpunktlosigkeit" mit daraus resultierendem "bandwurmartigen Charakter". Richard Benz spricht dagegen von "Ausweitung ins Große Welttheater". Die gegensätzlichen Urteile "scheinen - ihrer Perspektive gemäß - berechtigt. Gerecht wird man dem Werk jedoch erste durch eine weniger von bestimmten Gattungsvorstellungen geprägte als die Eigengesetzlichkeit des romantischen Dramas stärker beachtende Sehweise." (KNLL 1,733). "Im Grunde genommen hat ARNIM in der zweiteiligen Bearbeitung von 'Cardenio und Celinde' dasselbe getan, was GOETHE in den zwei Teilen seines Faust mit der Faustsage unternahm. Es ist ein Erweitern und Modernisieren von übernommenem literarischen Material, das im zweiten Teil auf die mythische Stufe erhoben wird. Zur Zeit der Entstehung von ARNIMs Drama war diese Art romantischer Modernisierung der Tragödie noch relativ neu und daher vielen unverständlich." (H.M.Kastinger Riley. Arnim S.84).
 
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