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Tieck, Ludwig.


MUSEN-ALMANACH fĂĽr das Jahr 1802. Herausgegeben von A.W.SCHLEGEL und L.TIECK. TĂĽbingen, in der Cotta’schen Buchhandlung 1802. 12° 293, (1) S. Halblederband d.Zt. mit zwei farb. RĂĽckenschilden und –vergoldung. Decken etwas berieben. 1200 €
Einzige Ausgabe des einzigen Jahrgangs (Goedeke IV,1,959,54 und VI,11,16; Köhring S.81; Lanck./R. S.34f.; Pissin, Almanache S.1ff.). - Vereinzelt leicht fleckig, zwischen S.202 u.240 ein schmaler Wurmgang. Marmorierte Innendeckel.
Der erste und bedeutendste Almanach der frühen Romantik, in Inhalt, Form und Ausstattung programmatisch. Bereits 1798 entwickelte A.W.SCHLEGEL die Idee zu einem gemeinsamen Almanach, die „Freund [L.TIECK] und Bruder wiederholt hin und her wenden“ (Pissin). Konkreter gestaltete sich das Projekt in der Zeit des Jenaer Zusammenlebens 1800. Als dann SCHILLER seinen Musenalmanach enden ließ, ergriffen die Freunde die Gelegenheit. „Wie das 'Athenäum' als das Organ der SCHLEGEL’schen Kritik die SCHILLER’schen 'Horen' ablöste, so trat der SCHLEGEL-TIECK’sche 'Musenalmanach', der Sammelpunkt für die poetische Production der jungen Schule, an die Stelle des SCHILLER’schen, im Jahre 1800 ... zum letzten Male erscheinenden Almanachs.“ (R.Haym S.712). Der Almanach sollte eine romantische Mustersammlung werden, „schlechthin nichts dürfe aufgenommen werden, was von einem zweydeutigen halben Talent“ zeuge, schrieb SCHLEGEL an TIECK. Dessen mangelndes Engagement verzögerte die Fertigstellung, die ihm anvertrauten Beiträge von NOVALIS und SCHÜTZ mahnte SCHLEGEL wiederholt an. Überhaupt gestalteten sich die persönlichen Beziehungen einiger der Beiträger untereinander so, daß ohne SCHLEGELs unermüdliches Bemühen ein Scheitern des Projekts jederzeit möglich schien. Vergeblich hatte er auch GOETHE und über diesen SCHILLER um Beiträge gebeten. GOETHE vertröstete: „Sollte mir etwas lyrisches gelingen, das für Sie brauchbar wäre, so schicke ich es bey Zeiten.“ SCHILLER äußerte später gegenüber W.v.HUMBOLDT: „Die Manier dieser Herren und ihre ganze daraus hervorschimmernde Individualität ist mir so ganz und gar zuwider, daß ich gar nicht dabei verweilen kann.“ Der Almanach erschien dann tatsächlich bereits im November 1801 mit Beiträgen von A.F. und SOPHIE BERNHARDI (lt.Pissin) oder SOPHIE BRENTANO (lt. Fischer, Cotta), J.G.FICHTE, KARL VON HARDENBERG, MNIOCH, NOVALIS (mit Erstdrucken der 'Geistlichen Lieder' und Gedichten aus dem noch ungedruckten 'Heinrich von Ofterdingen' [Inhaltsverzeichnis: Afterdingen]), SCHELLING (pseud.: BONAVENTURA) FR. UND A.W. (pseud.: INHUMANUS) SCHLEGEL, F.A.SCHULZE (unterz..: UNGENANNTER), W.V.SCHÜTZ, W.SÜVERN und L.TIECK. Bewußt wurde auf jeden Schmuck verzichtet; als Schriftart wählte SCHLEGEL eine sehr kleine Antiqua, damit „Sonette und dergleichen nicht mit gebrochenen Zeilen gedruckt werden müssen.“ Doch trotz seines literarischen Wertes hatte der Almanach beim Publikum keinen Erfolg. Von den 2000 gedruckten Exemplaren waren 1805 noch 1275 am Lager (vgl. Fischer, Cotta 389) Dennoch schrieb bereits im Jahr 1836 SCHLEGEL an TIECK: „Unser gemeinschaftlicher Musenalmanach ist eine große Seltenheit geworden. Mein wiederergattertes Exemplar halte ich unter Schloß und Riegel.“
 
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