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Moritz, Karl Philipp.


Versuch einer deutschen Prosodie. Dem Könige von Preussen gewidmet. Berlin, bey Arnold Wever 1786. (6) Bll., 252 S. Lederband d.Zt. mit Rückenschild und –vergoldung. Etwas berieben und bestoßen. 1000 €
Erste Ausgabe (Goedeke V,490,8; Slg. Kippenberg II,5606). - – Zeitgenöss. Stempel der Wiener Jesuiten-Bibliothek a.d. Titel und erstem Bl.
Moritz’ "berühmte" (F.G.Miller), dennoch kaum bekannte Prosodie war der erste ausgearbeitete Versuch, die Natur und die rhythmischen Regeln der deutschen Sprache systematisch darzulegen. Ohne im Text darauf einzugehen, widmete er die Schrift seinem die deutsche Sprache verachtenden König. Wie einflußreich seine Theorie auf die Literatur der Klassik und der Romantik war, läßt sich nur vermuten: "Iphigenia in Jamben zu übersetzen, hätte ich nie gewagt, wäre mir in MORITZens Prosodie nicht ein Leitstern erschienen. Der Umgang mit dem Verfasser, besonders während seines Krankenlagers, hat mich noch mehr darüber aufgeklärt, und ich ersuche die Freunde, darüber mit Wohlwollen nachzudenken. Es ist auffallend, daß wir in unserer Sprache nur wenige Silben finden, die entschieden kurz oder lang sind. Mit den andern verfährt man nach Geschmack oder Willkür. Nun hat MORITZ ausgeklügelt, daß es eine gewisse Rangordnung der Silben gebe, und daß die dem Sinne nach bedeutendere gegen eine weniger bedeutende lang sei und jene kurz mache, dagegen aber auch wieder kurz werden könne, wenn sie in die Nähe von einer andern gerät, welche mehr Geistesgewicht hat. Hier ist denn doch ein Anhalten, und wenn auch damit nicht alles getan wäre, so hat man doch indessen einen Leitfaden, an dem man sich hinschlingen kann. Ich habe diese Maxime öfters zu Rate gezogen und sie mit meiner Empfindung übereinstimmend getroffen." (GOETHE 1787). "Die kleine Schrift von MORITZ ... habe ich mit großem Interesse gelesen, und danke derselben einige sehr wichtige Belehrungen. Wenn man die MORITZischen Ideen verfolgt, so sieht man nach und nach in die Anarchie der Sprache eine gar schöne Ordnung kommen, und entdeckt sich bei dieser Gelegenheit gleich der Mangel und die Grenze unserer Sprache sehr, so erfährt man doch auch ihre Stärke und weiß nun, wie und wozu man sie zu brauchen hat." (SCHILLER). SCHILLER erwähnt, daß auch W.v.HUMBOLDT Interesse daran zeige.
 
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