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Boner, Ulrich.

BODMER, JOHANN JAKOB UND JOHANN JAKOB BREITINGER (HRSG.). Fabeln aus der Zeit der Minnesinger. Mit einem Kupfertitel (RUDOLF FUEßLI fecit). Zürich, auf Kosten der Gesellschaft gedrukt bey Orell und Compagnie 1757. (8) Bll., 350 S., (1) weißes Bl. [angebunden:] GESSNER, SALOMON. Idyllen von dem Verfasser des Daphnis. Mit einem Kupfertitel und zehn gestochenen Textvignetten (S. GESSNER fecit). Zürich, bei Gessner 1756.. 8°. 134 S., (1) weißes Bl. . In einem Halblederband d.Zt. auf vier Bünden mit zwei farb. Rückenschilden und –linienvergoldung. Vergoldung etwas oxydiert, kurzer Einriß a.d. oberen Kapital, etwas berieben, oberflächlicher Wurmgang am hinteren Deckel. 0 €
Erste Ausgaben. Zu 1) (Goedeke IV/I,17113; Kat. HAB, Fabula docet Nr. 126 & S. 181). Zu 2) (Goedeke IV,82, 2.,4; Leemann van Elck 507). - Gelegentlich leicht stockfleckig, auf holländischem Papier. Marmorierte Vorsätze.
Zu 1) Schönes Beispiel aus den Anfängen germanistischer Wissenschaftsgeschichte, auf welchem Gebiet die Herausgeber sich bleibende Verdienste erwarben. Erst 1773 konnte LESSING nachweisen, daß es sich bei dem Text um die um 1350 entstandene Fabelsammlung 'Der Edelstein' handelt, deren Verfasser vermutlich der schweizerische Dominikaner ULRICH BONER war. Bodmers und Breitingers Werk ist der erste kritische Versuch einer Edition dieses Textes, das Buch von besonderer Bedeutung, da die Handschrift, damals in Breitingers Besitz, verschollen ist. Bemerkenswert auch das Vorwort „An die Goenner und Befoederer des Minnegesanges“, in dem die Herausgeber Auskunft über die Umstände der Veröffentlichung und ihre Editionsprinzpien geben. – Zu 2) „Diese 23 Idyllen gründeten Gessners Weltruhm und gehören zum Wertvollsten seines dichterischen Schaffens.“ (L.v.E.). „Einmalig ist bei Salomon Gessner die Vereinigung von Autor, Illustrator und Buchkünstler sowie Verleger in einer Person. Seine ... Zürcher Ausgaben zeugen alle von höchster Buchkunst – Bibliophilie im besten Sinne des Worts. Einmalig war aber auch Gessners Erfolg in der Schweiz, im deutschen Sprachbereich, in Europa – hierin tut es ihm keiner gleich.“ (HAB-Ausstellungs-Kat.30, S.83).
 

 

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