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Bentzel-Sternau, Christian Ernst von.


Anti-Israel. Eine Vorlesung in der geheimen Akademie zum grünen Esel als Eintrittsrede gehalten von Horatius Cocles. Aarau, 1818. 58 S.. Dunkelgrüner Lederband mit Rückenvergoldung und Deckelfileten. 0 €
Erste Ausgabe (Holzm./Boh., Pseud. S.54; Hirschberg, Taschengoedeke 1, S.45; fehlt bei Goedeke und Kosch). - Erstes und letztes Blatt etwas gebräunt; unbeschnitten.
Außerordentlich seltene Schrift, von der ich in den mir zugänglichen Bibliothekskatalogen lediglich je 1 Exemplar in der „Preußischen Staatsbibliothek“ und in der „Stadtbibliothek Trier“ und kein weiteres Exemplar im Handel nachweisen kann. Christian Ernst Graf von Bentzel-Sternau (Mainz 1767 – 1849 Mariahal-den/Zürichsee) gehörte zu jenen aufgeklärten Patrioten, die im Gefolge der Niederlage Napoleons und voranschreitender Restauration Funktion und Einfluß, nicht aber ihre liberale und tolerante Überzeugung verloren hatten. Nach rechtswissenschaftlichen Studien wurde Bentzel-Sternau 1791 kurmainzischer Regierungsrat unter KARL THEODOR VON DALBERG in Erfurt. 1803 war er Staatsrat des Kur-Erzkanzlers in Regensburg und 1804 Geheimer Staatsrat. 1806 trat er in badische Dienste, wurde 1808 Ministerialdirektor und 1810 Oberhofgerichtspräsident in Mannheim. Dalberg, inzwischen Großherzog von Frankfurt, ernannte ihn 1811 zu seinem Staats- und Finanzminister. Nachdem das Großherzogtum 1813 aufgelöst worden war, zog er sich ins Privatleben zurück und wirkte in den folgenden Jahren nur publizistisch. Seine liberale, für die Demokratie engagierte Haltung bewies er erneut während seiner Tätigkeit als Abgeordneter der Bayerischen Ständekammer 1825 – 1828. 1827 konvertierte er gegen den Trend vom Katholizismus zum Protestantismus. In seinen literarischen Veröffentlichungen zeigt er sich als „genialer, freimüthiger und gesinnungstüchtiger humoristischer Schriftsteller“ (Meyer 1858), oft verglichen mit JEAN PAUL. In der vorliegenden, kaum bekannten Schrift zielt er gegen die reaktionären Tendenzen der Zeit, die in offener Feindschaft gegen Juden und deren Emanzipation kulminieren. Bedeutsam ist dabei der Zeitpunkt des Drucks der Schrift 1818, also ein Jahr vor dem gewalttätigen Ausbruch dieser Feindseligkeiten in den „Hep-Hep-Verfolgungen“, weil er Tendenzen in der Gesellschaft ausmacht, die tiefer gehen, als die heute zur Erklärung oft ausschließlich herangezogenen sozialen Spannungen. Die „plötzlichen, weiträumigen und scheinbar wie von unsichtbarer Hand gelenkten Ausbrüche des Hasses“ (St.Rohrbacher in: J.Katz. Die Hep-Hep-Verfolgungen des Jahres 1819, S.124) erscheinen aus dieser Sicht als vorbereitet und durchaus erklärbar für die, die sehen wollten und dazu in der Lage waren. Bentzel-Sternau bedient sich einer satirischen und schwer lesbaren Form, indem er die in den gemeinten Kreisen gebrauchte Rhetorik und deren hohles Pathos auf die Spitze treibt.
 
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